Senat macht Nord-Süd-Passage gangbar!

Die Stadt Hamburg kauft Baufeld 5 der Neuen Esso Häuser. Das sind gute Nachrichten, denn hier ballen sich die sozialen und innovativen Vorzüge des neuen Quartiers. Oben soll dauerhaft günstiger Wohnraum in der selbstorganisierten Form einer Baugemeinschaft entstehen, im Erdgeschoss neue öffentliche Orte des Gemeinsamen: Mit dem Kauf ist ein zentraler Baustein für ein interessantes und vielfältiges Leben in den Neuen Essohäusern gesetzt.

Zeitweilig fühlten wir uns wie Amundsen auf der Suche nach der Nordwestpassage: Umgeben von der arktischen Kälte der Zahlen, der Weg blockiert von Eigentümern so verhandlungshart wie Eisberge, steckten das kleine Forschungsschiff „Nachbarschaftscluster“ und der Passagierdampfer „Wohnprojekt“ zeitweise im Packeis des städtebaulichen Vertrags fest.“ beschreibt Christoph Schäfer von der Planbude die Phase vor dem jetzigen Eisbruch.

Wir hatten große Sorge, dass dieser wichtige Baustein scheitert. Mit dem Rückkauf des Baufelds sichert die Stadt den sozialen und inhaltlichen Kern des gesamten Projekts dauerhaft ab: Das Nachbarschaftscluster und die Baugemeinschaft.“ freut sich Renée Tribble von der Planbude.

Die Planbude hat viele der nachbarschaftlichen Ideen unter dem Titel „Nord-Süd-Passage“ zusammengefasst. Lisa Marie Zander betont: „Mit einer Quartierskantine, mit Proberäumen für Musik, mit der Rückkehr der offenen Werkstadt FabLab nach St. Pauli und mit seinen Räumen für eine kiezspezifische Sozialversorgung, wird das Cluster ein zentraler Gemeinschaftsort für die Nachbarschaft sein.“

Margit Czenki erinnert an die rekordverdächtig intensive Beteiligung der Bevölkerung: „Das ganze Projekt wurde erdacht von über 2.300 Menschen. Dabei wurde ein Punkt überdeutlich formuliert: Dass unsere Städte in Zukunft nämlich nicht nur günstigen Wohnraum brauchen, sondern genau solche Orte wie die Nord-Süd-Passage, an denen das Gemeinsame neu erfunden wird.“

Um das Eis zu brechen, wird der Senat ganz neue Wege gehen, und eine GmbH für innovative Projekte gründen. „Damit werden die Neuen Essohäuser zum Pilotprojekt für neue Strategien, um die Kreativität und innovativen Nutzungen auch dort zu ermöglichen, wo die Marktbedingungen Forschung, Fortschritt und Experimente blockieren.“ sagt Christoph Schäfer mit Blick auf die Zukunft.

Die Planbude hofft, dass es nun zügig losgeht mit der Umsetzung des europaweit diskutierten Projekts und die vor 1,5 Jahren vereinbarten Ergebnisse, wie Skate-, Basketball- und Kletterdach endlich Realität werden.


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